lana caprina

Friday, May 27, 2005

Para ler -ou cantar- em voz alta (13)

Under der linden

Under der linden
án der heide,
dâ unser zweier bette was,
dâ muget ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
vór dem walde in einem tal,
tandaradei,
schône sanc diu nahtegal.

Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
dô was mîn friedel komen ê.
dâ wart ich empfangen
hêre frouwe
daz ich bin saelic iemer mê.
kuste er mich? wol tûsentstunt:
tandaradei,
séht wie rôt mir ist der munt.

Dô hete er gemachet
also rîche
von bluomen eine bettestat.
des wirt noch gelachet
inneclîche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
bî den rôsen er wol mac
tandaradei,
merken wâ mirz houbet lac.

Daz er bî mir laege,
wesse ez iemen
(nu enwélle got!), so schamte ich mich.
Wes er mit mir pflaege,
niemer niemen
bevinde daz wan er und ich
und ein kleinez vogellîn:
tandaradei,
daz mac wol getriuwe sîn.

WALTHER VON DER VOGELWEIDE [1190-1230]

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